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Kultursensibilität und interreligiöse Zusammenarbeit

 Begriffsklärung

Seit einiger Zeit tauchen auf dem Feld der Seelsorge Begriffe auf, die unterschiedlich genutzt werden und leicht Verwirrung stiften:

Interreligiöse Zusammenarbeit ist keine besondere Form der Seelsorge, sondern eine besondere Konstellation von Seelsorger/in und Klient/in im Seelsorgegespräch. Sobald sich zwei Menschen begegnen, die unterschiedlichen Religionen angehören, kann man von interreligiöser Zusammenarbeit sprechen.

Auch interkulturelle Seelsorge beschreibt eine besondere Konstellation im Seelsorgegespräch. Seelsorger und Klientin haben hierbei unterscheidliche kulturelle Prägungen. Diese Prägungen können sich sehr offensichtlich unterscheiden, z. B. eine deutsche Seelsorgerin, die auf einen Patienten aus China trifft, der nur zu Besuch in Deutschland ist und hier erkrankte. Die kulturellen Unterschiede können aber auch subtiler sein, z. B. unterschiedliche Traditionen und Vertrautheiten durch Stadt-Land Gefälle, Unterschiede im Geschlecht, im Alter, Ausbildung etc. Begegnen einander z. B. eine deutsche Pastorin und ein indischer Hindu oder ein syrischer Muslim, so ist das Seelsorgegespräch nicht nur interreligiös, sondern auch interkulturell. Empfehlenswert ist es daher, von einem interreligiösen und einem interkulturellen Seelsorgegespräch zu sprechen.

Von den beiden nun behandelten Begriffen, die nur die Konstellation der Personen im Seelsorgegespräch bezeichnen, unterscheidet sich die kultursensible Seelsorge bzw. Kultursensibilität in der Seelsorge. Diese ist eine besondere Form der Seelsorge, bzw. ein Modul, das ein/e Seelsorger/in beherrschen sollte.Denn Kultursensibilität hilft, um ein interreligiöses oder interkulturelles Seelsorgegespräch gelingen zu lassen.

Kultursensibilität ermöglicht eine besondere Reflexion einer seelsorglichen Begegnung. Dazu gehören auch eine besondere Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Haltung. Der/die Seelsorger/in macht sich bewusst, dass das Gegenüber aus einer anderen Kultur stammt. D. h. die Person hat andere Prägungen, eventuell auch andere religiöse Traditionen, sodass Worte, Redewendungen und Gesten ganz anders verstanden werden können, als es der eigenen Intention entspricht. Dies kann auf beiden Seiten zu Missverständnissen und Irritationen führen.

Eine Sensibilisierung u. a. im Bereich der Mimik, der Körpersprache, der eigenen Haltung gegenüber Fremdheit, darauf zugeschnittene Supervisionen und andere Fortbildungen auf dem Gebiet der Kultursensibilität helfen in interkulturellen und interreligiösen Seelsorgegesprächen.

 

Weitere Informationen, Fortbildungsangebote etc. finden sich unter

www.kultursensibel-nordkirche.de

und über die Seelsorgefachstelle:

Kultursensibilität, interreligiöse Zusammenarbeit und Seelsorge